Proyecto Arqueológico de la Región Chaculá (PARCHA)
Forschungsgeschichte
Die Region von Chaculá umfasst den Norden der Gemeinde Nentón im Nordwesten des Departements Huehuetenango, Guatemala. Ab den 1890er Jahren besaß hier ein deutschstämmiger Finquero, Gustavo Kanter, große Ländereien, auf denen sich zahlreiche archäologische Stätten befinden. Kanter interessierte sich für Archäologie und trug im Laufe der Jahre zahlreiche Exponate für sein privates Museum zusammen.
Im Jahre 1896, von Mitte Juni bis Anfang September, besuchten Eduard Seler und seine Frau Caecilie Seler-Sachs diese Gegend und führten mit der Erlaubnis von Kanter archäologische Untersuchungen durch. Schwerpunkt dieser Arbeiten waren Ausgrabungen in den Stätten Quen Santo und Uaxac Canal, sowie Erkundungen in Chaculá, Yalambojoch und anderen Orten. Eine Vielzahl von Artefakten und Monumenten wurden von Seler im Anschluß an seinen Aufenthalt ins Museum für Völkerkunde in Berlin abtransportiert. Die Ergebnisse seiner Forschungen wurden 1901 in Buchform publiziert.
Selers Ausgrabungen sind bis heute die einzigen, die in der Chaculá-Region durchgeführt wurden. Gleiches gilt für die (teilweise) Kartographierung und Beschreibung der archäologischen Stätten.
Das Projekt
Das erste Ziel des Proyecto Arqueológico de la Region Chaculá (PARCHA) ist die Lokalisierung sämtlicher von Seler beschriebenen Stätten, die Dokumentation weiterer Teile dieser Stätten sowie die vollständige Kartographierung der beiden größten davon, Chaculá und Quen Santo. Darüberhinaus sollen weitere, von Seler nicht erwähnte Ruinenorte erkundet werden.
Ab 2014 sollen durch Ausgrabungen, zunächst in Chaculá, später auch in Quen Santo, nähere Erkenntnisse über Chronologie und Bebauungsgeschichte gewonnen werden.
Das Projekt ist nach Vorarbeiten durch Dr. Ulrich Wölfel in den Jahren 2009 bis 2012 im Jahr 2013 gestartet und wird in Zusammenarbeit mit Victor Castillo (University of Arizona, Tucson) durchgeführt.
Finanzierung
Die Vermessungskampagne 2013 in Chaculá wurde durch die Deutsche Altamerika-Stiftung finanziert.